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Die „Autobahnmeisterei Erkner“ hat eine neue Telefonnummer: 01 73/6 48 16 87

„Hausmeister der Autobahn“ lädt zu einzigartiger Schau

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Autobahnmeisterei Erkner
Andreas Müller
Telefon:01 52/02 64 77 61
Website:www.autobahnmeisterei-erkner.de
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Freie Fahrt für Giganten!

Stand: Oktober 2018

Hybridantrieb in Autos gilt heute als äußerst innovativ. Wer würde auf die Idee kommen, dass es so etwas bereits vor über 75 Jahren gab?

Zu bestaunen ist dies dort, wo es schon auftragsgemäß um freie Fahrt geht.
In der Autobahnmeisterei von Erkner ist eine dieselelektrische Schneefräse von 1941 eines der Prunkstücke in einer deutschlandweit einzigartigen Ausstellung.

Panzer mit Zivilauftrag
Ausgerechnet im Kriegsjahr 1941 wurde hier die Devise ‚Panzer zu Pflugscharen’ mit Leben erfüllt: „Unsere Schneefräse entstand auf einem Renault-Panzer-Fahrgestell“, hat Andreas Müller herausgefunden. Das Gefährt hatte einen 167 PS-Deutz-Dieselmotor, der zwei Stromgeneratoren antrieb. Damit wurden damals per Elektroantrieb Fahrbahnen vom Schnee befreit, und das sogar auf steilen Alpenpässen und im schneereichen Norwegen.
Leider wurde der militärische Ursprung dem Gerät nach dem Krieg zum Verhängnis. „Damit es nicht nachträglich wieder als Panzer eingesetzt werden kann, wurde der Motor aufgeschnitten und ist nicht mehr zu reparieren. Ein Ersatz ist kaum zu bekommen“, so Andreas Müller.

Rund um die Uhr im Einsatz
Als Leiter der Autobahnmeisterei Erkner ist er für knapp 30 Mitarbeiter zuständig. Sie sind für den Berliner Ring bis zum Dreieck Barnim, in der anderen Richtung bis zur Ausfahrt Rangsdorf und auf der A12 bis zur Ausfahrt Friedersdorf verantwortlich und unterstehen dem Landesbetrieb Straßenwesen. „Im Winter müssen wir jeden Punkt alle zwei Stunden kontrollieren, rund um die Uhr. Bei Schnee sind das alle drei Stunden“, gibt Andreas Müller Einblick.

Freie Fahrt mit Becheranlage
Da ist es umso bemerkenswerter, dass er „ganz nebenbei“ eine deutschlandweit einzigartige „Autobahngeschichtliche Sammlung“ aufbaute, die man nach Absprache kostenlos besichtigen kann.
Dann führt der 61-Jährige aus Bad Saarow anschaulich in die Details der Schnellstraßen ein. Auslöser der Sammlung war eine Modernisierungsaktion. Dabei sollte die „Becheranlage“ verschrottet werden. Das ist ein Förderwerk, das ab 1941 Streugut vom Boden in den Siloturm beförderte. „Es ist die einzige dieser Art, die es in Deutschland noch gibt. Wir schlossen sie probehalber an den Strom an, sie funktionierte sofort.“

Geschichte im Turm
Mittlerweile ist jedes der fünf Geschosse des über 20 Meter hohen Siloturms einem Thema gewidmet. Im Erdgeschoss faszinieren ein Opel Blitz als Kleinbus, wie er ab den 1960-er Jahren von den „Hausmeistern der Autobahn“ genutzt wurde. Weitere Themen sind die regionale Autobahngeschichte, ein Raum mit „Funk- und Telefontechnik aus sieben Jahrzehnten“ und als Höhepunkt die Vorführung der immer noch funktionierenden Becheranlage.

WM-Silber fürs Schneeräumen
Dabei gibt es im Museumsturm sogar den Blick auf brandaktuelles.
So hatte Deutschland unter Trainer Andreas Müller erstmals an der erst zum dritten Mal veranstalteten Weltmeisterschaft im Schneepflugfahren teilgenommen und gleich mal mit Reiner Dunker den Vize-Titel hinter Sieger Österreich geholt. „Insgesamt waren vier Teilnehmer von uns unter den ersten zehn“, strahlt Andreas Müller über diesen Erfolg.

Schluss mit Märchen!
Ebenso stolz ist er auf weitere sehr imposante Zeugnisse.
Dazu gehören Betonelemente, aus denen ab 1934 die Autobahnen durchs damalige Reichsdeutschland gebaut wurden. Erkner war 1936 mit Eröffnung einer Teilstrecke vom Berliner Ring von Anfang an mit dabei: „Das konnte damals so schnell gebaut werden, weil Privatfirmen in der Weimarer Republik die Pläne ausgearbeitet hatten“, widerspricht Andreas Müller der Nzai-Mär von ihnen als Autobahnerfinder.

Empfindliche Giganten
Schritt für Schritt werden die Exponate gigantischer. So sieht man Brücken-Fertigteilbauelemente aus der DDR, die innen eine Holzverschalung hatten, um Beton zu sparen. Mit einem Teil der historischen Rüdersdorfer Brücke hat die Ausstellung ein weiteres technisches Juwel in Originalgröße: „Sie war 1936 deutschlandweit die erste stahlgeschweißte Autobahnbrücke. Als am 3. Januar 1938 die Temperatur von null Grad auf zwölf Grad hochschnellte, bekam sie einen Riss, den man durch genietete Platten reparierte“, so Andreas Müller.
Mit seiner Ausstellung hat Erkner ein zweites, kaum bekanntes, Verkehrsmuseum.
Für alle, die lieber auf den öffentlichen Nahverkehr setzen, geben engagierte Eisenbahner beim Bahnhof Erkner einen Einblick in die Historie der S-Bahn.

Erstellt: 2018